Wie gefährlich ist Zucker wirklich?

Zucker- Wie ungesund ist er wirklich?

Wie ungesund ist Zucker wirklich?

Die Diskussion über Zucker nimmt immer größere Dimensionen an. Zeitungen, Internet und Fernsehen überschlagen sich mit Beiträgen über die Gefahren des „süßen Giftes“. Die Industrie hält dagegen und betont die Natürlichkeit des süßen Geschmackes. Ist süß ein Synonym für ungesund? Dieser Frage widme ich mich in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen und danke für deine Aufmerksamkeit,

Zucker in den Medien

Wenn über das Thema Ernährung berichtet wird, dann meistens ziemlich aggressiv. So ließt sich die Titelstory der Wochenzeitschrift „Der Spiegel“ wie der eines Kriminalromans:

„Süßes Gift – wie die Zucker-Lobby uns belügt und verführt“

Den Artikel vom Autor Jörg Blech habe ich mit großem Interesse gelesen und finde sowohl die Stoßrichtung als auch die recherchierten Quellen gut. Ich finde es wichtig und richtig, dass Herr Blech auf die Problematik des Zuckerkonsums und die damit einhergehenden Erkrankungen aufmerksam macht. Auch der vorgeschlagenen verhältnispräventiven Lösung für das Problem, einer Zuckersteuer, stimme ich absolut zu. Auch wenn dies sicherlich nicht die einzige Lösung sein kann.

Zucker ist nicht giftig

Mich stört in Diskussionen über das Thema Essen, dass die Autoren und Autorinnen öffentlicher Beiträge und Meinungsäußerungen meist den Anspruch auf absolute Richtigkeit erheben und die wichtigste Komponente fast immer vergessen: Die Balance!
Zucker im Übermaß ist ungesund, keine Frage. Doch Fett oder Eiweiß im Übermaß ist ebenfalls ungesund. Ich würde sogar behaupten, im Übermaß ist alles ungesund.

„Sogar Bewegung wird im Übermaß zu einer ungesunden Angelegenheit.“

Angst!

Nachdem ich den Artikel im Spiegel gelesen hatte, verspürte ich einen Anflug von Angst. Angst vor der nächsten bunten Tüte, Angst vor dem nächsten Eis, Angst vor der nächsten Sünde, ja der nächsten Vergewaltigung meines eigenen Körpers. Das sollte nicht der Sinn des Ganzen sein! Wir sollten bei den Debatten über gesunde Ernährung nicht vergessen, dass wir nicht vernünftig und rational-, sondern emotional essen. Wir werden wohl niemals alle „Sünden“ aus unserer Ernährung herausstreichen und das ist auch in Ordnung so.

Zucker in Maßen

Das führt mich zurück zu dem für mich wichtigsten Faktor für eine gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise generell: Die Balance und Genuss! Wir können alles essen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Wie Paracelsus schon sagte:

„Die Dosis macht das Gift.“

Dadurch, dass wir jahrzehntelang die gleiche Propaganda gegen Fett ertragen mussten, wie sie jetzt gegen Kohlenhydrate aufgebauscht wird, hat die Lebensmittelindustrie das Fett in den Produkten durch Zucker ersetzt. Wir haben nichts davon, wenn wir diesen Prozess umkehren. Stattdessen sollten wir lernen zu differenzieren und einen maßvollen Umgang mit Lebensmitteln und unserem Körper üben.

„Qualifizierte Ernährungsberatung kann dabei unterstützen.“

Empfehlungen zu Zucker

Die Empfehlungen zur Zufuhr von freiem Zucker* beträgt je nachdem, ob man von der WHO- oder DGE-Position ausgeht, zwischen 5-10% der Gesamtenergiezufuhr. Die Gründe für diese empfohlene Begrenzung sind vielfältig, Übergewicht, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und Karies drohen den sündigen Schleckermäulern. Das Problem mit diesen Erkrankungen, insbesondere der drei Erstgenannten, sind durch das Phänomen „versteckter Zucker“ in den letzten Jahren sehr akut geworden.

Versteckter Zucker

Versteckter, industriell hergestellter Zucker ist mittlerweile in so vielen Lebensmitteln enthalten, dass es schwer ist ihn überhaupt zu erkennen. Und das sogar, wenn man die Zutatenliste aufmerksam studiert. Ich werde im heutigen Blogbeitrag ein wenig Licht ins Dunkel bringen und dir zeigen wie Du versteckten Zucker besser erkennen und vermeiden kannst.

Versteckter Zucker hat keinen Namen

Oder sehr viele verschiedene. Zucker und sehr zuckerreiche Verbindungen werden auf den Zutatenlisten unserer alltäglichen Lebensmittel mit ca. 20 unterschiedlichen Bezeichnungen aufgeführt. Dass jede Bezeichnung für Zucker als eigener Punkt in der Zutatenliste gewertet wird und diese nach prozentualem Anteil sortiert wird, hat zur Folge, dass es ziemlich leicht ist den wahren Zuckergehalt zu verschleiern.

Man könnte statt von verstecktem-, auch von verschleiertem Zucker sprechen.

Na gut, versteckter Zucker hat doch ein paar Namen
  • Saccharose
  • Dextrose
  • Raffinose
  • Glukose
  • Fruktosesirup
  • Fruktose-Glukose-Sirup
  • Glukosesirup,
  • Glukose-Fructose-Sirup
  • Stärkesirup
  • Karamellsirup
  • Laktose
  • Maltose
  • Malzextrakt
  • Maltodextrin
  • Dextrin
  • Weizendextrin
  • Süßmolkenpulver
  • Gerstenmalz
  • Gerstenmalzextrakt

(Quelle: https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/zucker-hat-viele-namen)

Versteckter Zucker – bei diesen Produkten ist Vorsicht geboten

Eine exakte Übersicht über alle Produkte mit verstecktem Zucker zu erstellen, scheint mir aufgrund der überdimensionalen Auswahl unmöglich. Ich habe daher eine Übersicht der besonders betroffenen Produktgruppen erstellt, die Du zur Orientierung nutzen kannst:

  • Joghurt, Milch und Milchprodukte mit Geschmack
  • Gesüßte Getränke
  • Mikrowellenfertiggerichte
  • Fertigverpackte Salate
  • Getrocknete Früchte
  • Instantgetränkepulver( z.B. Eiskaffeepulver etc.)
  • Dressings und Saucen
  • Müsli und Frühstücksflocken
  • fettreduzierte Produkte(z.B. Wurst und Käse)

Mündige VerbraucherInnen gesucht

Ich glaube, dass der Bedarf an Mündigkeit in der Spätmoderne höher ist als in der Aufklärung selbst. Wenn Du die Übersicht im Dschungel der pseudowissenschaftlichen Ernährungs-Marketing-Empfehlungen behalten oder wiedererlangen möchtest, musst Du zum mündigen Verbraucher werden. Zu jemandem, der die angeblichen „Wahrheiten“ der Lebensmittelindustrie hinterfragt und seine eigenen Schlüsse zieht, ohne die wissenschaftliche Evidenz komplett zu negieren.

Nicht jeder Zucker ist gleich ungesund

Alle Kohlenhydrate sind aus Zuckermolekülen aufgebaut. Doch die Wirkung auf unseren Organismus hängt stark davon ab, welche Art wir wann und in welcher Menge zu uns nehmen. Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, ungesüßten Milchprodukten, Gemüse und Obst gehört zu einer gesundheitsförderlichen, ausgewogenen Ernährung im richtigen Maße dazu. Süßigkeiten sind zwar im Übermaß ungesund, bringen uns allerdings auch nicht sofort um.

Zucker und Stress

Schleichend und grausam bringt uns Stress um. Sich ständig darüber den Kopf zu zerbrechen, was man sich mit seinem Essverhalten antut, ist also auch nicht sinnvoll. Doch was tun? Ich finde es sehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, wodurch wir überhaupt Zucker zu uns nehmen. Mittlerweile, und das ist das eigentliche Problem, ist dieser allgegenwärtig und zwar in Produkten, in denen man ihn gar nicht erwarten würde.

Qualifizierte Ernährungsberatung?

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